„Ist ja wirklich so: Wir reden soviel Unsinn, wir reden soviel Dünnpfiff, da gibts keine Windeln mehr für“, sagt Bernd Mannhardt im PR-Interview zu seinem Soloalbum „Alles schick?“ Er habe eine Tabelle mit Floskeln erstellt und „die hat gar kein Ende genommen“. Er sei versucht gewesen, „die längste Ballade der Welt zu schreiben“. Ihm wurde davon abgeraten. Zumindest für ein Album mit 13 Songs und Szenen, das ab kommenden November auf dem Musikstreaming-Markt erhältlich sein wird.
Mit Augenzwinkern geht der Autor von humorvollen Kriminalromanen (Kommissar-Freisal-Reihe) und makaberen Shortstorys (Erzählband „Du kommst mir gerade richtig!“ und das Erinnerungsbuch „Der Hamlet und die Schokolinse“) ans Werk.
Hintergrund ist, dass in Zeiten von Corona sämtliche Lesungen gestrichen wurden. Zudem hatte einer der Verlage, bei dem er publizierte, pleite gemacht, und ein anderer Verlag hatte einen Strategiewechsel vorgenommen – und wollte die Freisal-Krimireihe nicht fortführen. „Auf den vierten wie auch fertig konzipierten Freisal-Fall und auf Verlagssuche hatte ich erst mal keine Lust. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben. Mal gucken …“

Er habe sich dann erinnert, im Keller eine Gitarre „eingemottet“ zu haben. „Hatte das Instrument zwanzig Jahre lang nicht angefasst.“ Mannhardt hat sich wieder „eingefuchst“ und dann daran erinnert, in jüngeren Jahren als Liedermacher mit Hang zur Satire und Kabarett aktiv gewesen zu sein.
„Tja, und kaum geübt, die Finger auf dem Instrument wieder halbwegs koordiniert zu bekommen, flossen auch schon neue Songs aus mir heraus wie das Nass aus einem undichten Wasserhahn.“
Und weil ihm zu jedem Song auch noch eine Shorstory eingefallen war, gibt es „Alles schick?“ nun zusätzlich auch als Hardcover-Songbook im handlichen CD-Format: Eine Sammlung der Liedtexte nebst ihren jeweiligen Vorgeschichten und mit Audiolink.
In der Werbung zum Album heißt es: „Gesungen. Gesprochen. Garstigschön.“ Dass da was dran sein könnte, wird wohl auch in der Projektpräsentation deutlich. In dem Video „hau ich genüsslich auf den Pudding“, sagt Mannhardt und fasst seinen Umgang mit den „tönenden Themen“ abschließend zusammen: „Die Moral im Schwitzkasten der Ironie.“
Das Interview
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