
(WebRed) Anfang Oktober war Bernd Mannhardt Gast beim Krimifestival Gießen. Das Besondere an diesem Festivals ist, dass Autoren an Orten lesen, die von den üblichen Locations, zumeist Buchhandlungen, abweichen. Mannhardt las in der Engel-Apotheke in Laubach – nicht ohne Grund.
„Passend zum Ambiente in der Laubacher Engel Apotheke“, schreibt der Gießener Anzeiger, „erhält der Apotheker, Herr Lehmann, während seines Bereitschaftsdienstes den Anruf eines Mannes, der nach den Tod seiner verlorenen Liebsten in eine tiefe Depression verfallen ist und sich mit einer Überdosis Valium das Leben nehmen will. Von Lehmann will er nun wissen, wie hoch die exakte Dosis sein muss.“ Es entwickelt sich ein makaber-komischer Dialog mit böser Pointe.
„Am Ende steht bei Mannnhardt nicht immer der Tod – aber oft genug eine Überraschung“, attestiert das Blatt – und bezieht dabei die ebenfalls vorgetragenen Geschichten „Nomen est omen“ und „Der Federhalter“ mit ein. Fazit: „Es war ein Genuss, dem Autor zuzuhören, wenn er in hintergründigen Dialogen Zwischenmenschliches in den Blick nahm.“
Alle Geschichten stammen aus dem Sammelband Du kommst mir gerade richtig! Mordsfidele Geschichten für quietschvergnügte Leser, Schardt-Verlag, Oldenburg.
Als Zugabe las Bernd Mannhardt Liebes Tagebuch … – ein, wie der Autor sagt, „wider allen Schreibregeln konzipierter Text“. Über sechs Seiten lang befindet sich kein einziger Punkt. Für den Autor ein „paradoxer Feldversuch“ insofern, als sich „der Erzähler im Text über den Roman seines Bekannten echauffiert“, der bei 250 Seiten auch nur einen einzigen Punkt kennt – den am Ende des Textes. „Soviel Spaß muss schon sein“, meint Bernd Mannhardt.
Audiomitschnitt der Zugabe Liebes Tagebuch …
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