
Wenn niemand von meinen Büchern weiß, schimmeln sie im Lager des Vertriebs vor sich hin und bringen Verleger und Autor gleichermaßen nicht die Bohne. Ergo, Buch-PR muss sein! Die Öffentlichkeitsarbeit des Verlages mit eigenen Maßnahmen zu ergänzen, macht zwar Arbeit, aber auch Spaß – vorausgesetzt, Humor kommt dabei nicht zu kurz.
Aber wie funktioniert das, PR? Ihrem Erfinder, Edward Bernays, zufolge ergibt es wenig Sinn, die Leute beispielsweise zu belatschern, dass sie Klaviere kaufen sollen, bloß weil man selber Klaviere baut; es sei viel effektiver, potenziellen Kunden ein Musizierzimmer schmackhaft zu machen. Das Klavier käme dann von selbst …
Nun baue ich keine Klaviere, vertreibe auch keine Heizdecken, sondern schreibe kurze und längere „mordsfidele Geschichten“. Dennoch halte ich mich an die zitierte PR-Binse und spreche niemals – nicht einmal auf Lesungen – davon, dass man meine Bücher „unbedingt kaufen“ sollte.
Am Schluss eines jeden Vortrags sage ich nur: „Die Geschichte nimmt ihren verwirrenden, manchmal auch irrenden, ich hoffe aber: immer unterhaltsamen Verlauf. Ob´s gelingt, können natürlich nur Sie, liebe Freunde des gepflegten Mord und Totschlags, entscheiden.“ Das Wort „Buchverkauf“ geht mir ganz bewusst nicht über die Lippen. Dass in der Regel dennoch 40-50 Prozent der Besucher ein Buch erwerben, nehme ich dann mit großer Freude zur Kenntnis.
Dass auch das launige Motiv oben mit keiner Silbe darauf hinweist, dass es meinen Giftzwerg überall zu kaufen gibt, wo es Bücher gibt, leuchtet also schon ein, nicht wahr?
O du fröhliche …!
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